Personen

Heinrich von Dieskau

Im Jahre 1742 gelangt das Rittergut in den Besitz des Kammerherrn Heinrich von Dieskau. Bei der Übernahme des Guts wird die von Johann Sebastian Bach komponierte Bauernkantate uraufgeführt.

David Johann Förster

1812 erwirbt der Kaufmann David Johann Förster das Schloss Kleinzschocher. Er legt in der Folgezeit Gewächshäuser an und gestaltet das nahe gelegene Hahnholz zu einem öffentlichen Park um.

Carl(auch: Karl)Christoph Traugott Tauchnitz (1761-1836)

Er eröffnet 1796 eine Buchdruckerei in Leipzig und erweitert sie zwei Jahre später um einen Verlag, in dem er vor allem Wörterbücher, Bibeln und griechische und lateinische Klassiker in preiswerten Sterotypie-Ausgaben publiziert. Sein Neffe wird noch erfolgreicher.

Christian Bernhard Tauchnitz

Christian Bernhard Tauchnitz, ab 1860: Freiherr von Tauchnitz, (* 25. August 1816 in Schleinitz, heute GemeindeUnterkaka, bei Naumburg (Saale), † 13. August 1895 inLeipzig) entstammt einer hochangesehenen Leipziger Verleger-Familie und wurde ein Verleger, der als erster preiswertePaperbacks produziert, die als Vorläufer des modernen Taschenbuchs gelten.

1837 gründet er im Alter von 21 Jahren ein eigenes Unternehmen, eine Druckerei mit einem Verlag unter dem Firmennamen Bernhard Tauchnitz, in dem er sich zunächst der Herausgabe juristischer Werke widmete. Seine 1841 realisierte Geschäftsidee, preiswerte Buchausgaben englischer und amerikanischer Literatur zu produzieren, erweist sich als überaus erfolgreich. 1848 erwirbt Tauchnitz das Schloss Kleinzschocher bei Leipzig, das er als nunmehr Rittergutsbesitzer 1865 umbauen läßt. 1860 wird er von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha in denFreiherrnstand erhoben und 1877 zum Mitglied des sächsischen Herrenhauses ernannt. Von 1866 bis zu seinem Tod fungiert er als der britische Generalkonsul für das Königreich Sachsen und die umliegenden Fürstentümer.

Carl (auch: Karl) Christian Phillipp Tauchnitz (1798-1884),

Er führt das Geschäft als Sohn Christian Bernhards bis 1865 weiter und verkaufte es dann an einen Herrn Holtze. Noch zu Lebzeiten gründet er mehrere gemeinnützige Stiftungen. Er hinterläßt sein beträchtliches Vermögen der Stadt Leipzig, die daraus die Stiftung eines Menschenfreundes gründet. Die Karl-Tauchnitz-Straße wurde nach ihm benannt. Sein Grabmal auf dem Leipziger Nordfriedhof schuf Hugo Licht.

Christian Karl Bernhard von Tauchnitz ,

Der Sohn von  Carl Christian Phillipp Tauchnitz,übernimmt später den Verlag, der dann bis 1943 existiert.

Alfred Rosch

In den 1920er Jahren gründet der Dreher, Sportler und Politiker die Motorradsparte Knautkleeberg-Großzschocher der Arbeitersportler. Wer einmal mit Haarnetz an einer Drehbank stand, kann diese Flucht verstehen.

Er wird von 1934 bis 1936 inhaftiert. Im Mai 1945 beginnt er den illegalen(!) Wiederaufbau der KPD in Großzschocher. Tragisch wie unglaublich: Nicht während der Nazizeit, nein, bei der Bewachung des Ritterguts Großzschocher wird er in der Nacht vom 04. zum 05.07.1945 von Plünderern erschossen.

Johann Konrad Sulzbach

Dieser war Pfarrer zu Kleinzschocher in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. In mehreren Akten wurde über ihn behauptet, er sei ein Trinker gewesen.

Georg Marx

Nachfolger von Johann Konrad Sulzbach als Pfarrer. Er wurde 1646 nach nur 5 Jahren seines Amtes enthoben. Ursache: Trunksucht. Ein Jahr vorher war gegen ihn wegen „andauernder Misshandlungen, Sauferei und sonstigen Vergehen“ Anklage erhoben worden.

Samuel Gottlieb Baumann

Seine erste Anstellung war Hauslehrer der Familie von Dieskau auf dem Rittergut Knauthain. 1716 trat er die Pfarrstelle in Kleinzschocher an und baute die Pfarrei so um, dass in einem Saal Tanzstunden stattfinden konnten. Baumann schien ein weitblickender Mensch zu sein, denn er richtete überdies eine Erziehungs- und Bildungsanstalt ein. Daneben sorgte er dafür, dass „endlich auch im Familienbuch die Namen der wirklichen Schwängerer bei unehelichen Geburten im Familienregister eingetragen und in fein alphabetischer Reihenfolge aufgeführt“ wurden. Dies war nicht unwichtig, „weil die unehelichen Kinder später oft mit dem Namen eines angeblichen Vaters und nicht mit denen der Mutter vorkommen“.

Gottlieb Erlmann

Pfarrer zu Kleinzschocher in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und im Alter so taub, dass die Beichtenden ihre Beichte regelrecht schreien mussten. Für Besucher der Kirche sicherlich nicht uninteressant.

Herr Kölz aus Colditz

Der Kirchenpatron und Gutsbesitzer Kölz aus Colditz versprach 1787 auf seine alleinigen Kosten eine neue Orgel für die Taborkirche zu finanzieren. Diese wurde bis 1789 im vogtländischen Adorf von Orgelbauern geschraubt; allerdings erst nachdem man Kölz mehrmals an sein Versprechen erinnern musste. Das ganze soll um die 400 Rheinische Taler gekostet haben.